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Neue Forschung: Kann eine Reprogrammierung von Zellen unser Leben verlängern?

Aktualisiert: 18. Mai 2021

Forscher aus dem Reik-Labor des Babraham Institute aus England haben es in einer neuen Studie getestet. Sie nutzten dabei die vom japanischen Forscher Shinya Yamanaka erforschten Reprogrammierungsfaktoren (OSKM), um den Zellkern einer Zelle in ein frühes embryonales Entwicklungsstadium zurückzuführen, d. h. einige Jahre zu verjüngern.


Eine wichtige Rolle bei der Methode spielt die Expositionszeit. Sind die Zellen zu lange gegenüber den Yamanaka-Faktoren ausgesetzt, können sie schnell an zellulärer Identität und somit ihrer Funktion verlieren.


Die Forscher dieser Studie verwendeten einen neuen Ansatz. Sie ließen die Expositionszeit bis kurz vor knapp laufen, bis die Zellen nicht mehr als Stammzellen angesehen wurden. Die auf diese Weise reprogrammierten Fibroblasten behielten genug von ihrem epigenetischen Zellgedächtnis, um wieder zu Fibroblasten zu werden.

Diese neuartige Methode wird als "maturation phase transient reprogramming" (MPTR) bezeichnet.


Die Ergebnisse der Forschung zeigen, dass Zellen, die knapp 60 Jahre alt waren, nach 13 Tagen Reprogrammierung epigenetisch gleichwertig waren zu Zellen, die etwa 25 Jahre alt waren. 13 Tage Expositionszeit verjüngt die Zellen, jedoch führen 15-17 Tage zu zellulärem Stress, der das Epigenom erneut altern lässt.


Diese Studie wurde zwar an menschlichen, lebenden Spenderzellen durchgeführt, jedoch nicht an menschlichen Probanden. Hierbei könnten sich die Ergebnisse verändern, da systemische Faktoren nicht zu tragen kommen.


MPTR hatte keinen positiven Einfluss auf das Alterungsmerkmal der Telomerabnutzung und sie funktionierte nicht zu 100 % bei jeder Zelle. Jedoch waren Teilerfolge in vielen Schlüsselmetriken der zellulären Alterung und Gesundheit zu sehen.


Zusammengefasst lässt sich sagen, dass diese neue Anwendung in Kliniken eine beträchtliche Entwicklung der biotechnologischen Grundlagen erfordert. Die Herausforderung, jeder einzelnen Zelle die genaue Menge an OSKM zu geben, die sie für eine erfolgreiche Verjüngung benötigt, muss noch von der Forscherwelt gelöst werden.


Es ist aber durchaus vorstellbar, dass solche reprogrammierten Zellen als Therapie gegen Falten und andere Auswirkungen der alternden extrazellulären Matrix entwickelt werden können und ein gesundes Leben so verlängert werden kann.


Gerne berichten wir weiterhin über biotechnologische Forschungen und Studien, die ans Licht kommen. Wer wünscht sich nicht, wieder jung zu sein?


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